Volljährigkeit wird über Pfingsten in Forst gefeiert.
Artikel vom 01. Juni 2015
Wieder leichte Steigerung der Teilnehmerzahlen.
Wieder leichte Steigerung der Teilnehmerzahlen.
Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Spree-Neiße-Kreis und der Stadt Cottbussowie aus dem benachbarten Polen, dort aus den Orten Markosice und Trzebiechów, feierten eine riesen Geburtstagsparty gemeinsam mit Mitgliedern des Jugendrotkreuzes Guben und Spremberg auf dem Sportplatz des TV 1861 Forst (Lausitz) e.V.
Anlass war die 18. Durchführung des Kreisjugendlagers im Spree-Neiße-Kreis und damit die Volljährigkeit dieser Veranstaltung, so der amtierende Kreisjugendwart Robert Buder zu allen anwesenden „Geburtstagskindern“, welche sich zur Eröffnung mitten auf dem Zeltplatz vor den Ehrengästen aufgestellt hatten.
Ehrengäste wie Klaus Selling, Vorsitzender des TV 1861, Philipp Wesemann, Bürgermeister der Stadt Forst (Lausitz) und Gerd Krautz, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, übermittelten ihre persönlichen Grüße und Glückwünsche zum Auftakt des 18. Kreisjugendlagers an alle Anwesenden. Carsten Billing, Dezernent für Wirtschaft, Finanzen, Haupt- und Personalverwaltung des Landkreises Spree-Neiße, überbrachte die besten Grüße des Landrates, welcher durch andere Termine leider verhindert war, aber sonst gern an dieser Veranstaltung teilgenommen hätte.
Um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen, verzichteten Kreisbrandmeister Wolfhard Kätzmer, der Forster Verwaltungsvorstand Jens Handreck, die Forster Rosenkönigin Stefanie I. und die zahlreich angereisten Wehrführer auf ihre persönlichen Grußworte. Dennoch ergriff Reinhard Lehmann, Direktor der Sparkasse Spree-Neiße Direktion Forst, das Wort, welches von den Lagerteilnehmern mit einem großen Beifall begleitet wurde. Denn Herr Lehmann kam nicht mit leeren Händen und ebenfalls nicht uninformiert. So konnte er berichten, dass in den Jahren 1861 bis 1881 die damalige Turnerschaftsfeuerwehr dieses Vereins den Brandschutz in der Stadt Forst (Lausitz) sicherstellte, aus welcher sich die Freiwillige Feuerwehr Forst (Lausitz) gründete. Dass der Brandschutz in jeder Stadt immer wichtig ist und dementsprechend auch gefördert werden muss, ist Herrn Lehmann ein persönliches Anliegen. So konnte er sich umso mehr freuen, einen Scheck in Höhe von 500 Euro an die Kreisjugendfeuerwehr Spree-Neiße im Rahmen der Eröffnung zur weiteren Förderung und Gestaltung dieser und anderer Veranstaltungen übergeben zu können.
Leonie Kotzur aus Peitz (12) und Kenneth Walter (14) aus Forst (Lausitz) hatten an diesem Freitag doppelt Grund zum Feiern. Beide hatten an ihrem Tag ihren ganz persönlichen Geburtstag, welchen sie aber nicht im Rahmen der Familie sondern im ganz großen Rahmen gemeinsam mit allen Lagerteilnehmern begehen wollten. Da muss die Familienfeier schon mal hinten anstehen.
Der amtierende Kreisjugendwart Robert Buder fand den Rahmen zur Eröffnung des Jugendlagers nur allzu günstig, um einige Ehrungen und Würdigungen vorzunehmen. So wurde Sybille Bennewitz aus Kolkwitz mit dem Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße und Claudia Lehmann aus Groß Jamno (Stadt Forst) und Nico Hammel aus Bresinchen (Stadt Guben) mit dem Ehrenzeichen der Landesjugendfeuerwehr Brandenburg in Silber für ihre verdienstvolle Arbeit in der Jugendfeuerwehr ausgezeichnet.
Den Abend nutzten alle Ehrengäste für eine große Runde über den Zeltplatz, um mit allen Jugendfeuerwehren über die verschiedensten Themen ins Gespräch zu kommen, die ausgestellten Bildersammlungen zu begutachten und sich ein Einblick in ein solches Lagerleben zu verschaffen. Ebenfalls sprachen die Ehrengäste mit den Mitgliedern der DRK-Rettungshundestaffel, welche den Sanitätsdienst über das ganze Wochenende vor Ort absicherten.
„Recht kalt“ so waren die Stimmen der Lagerteilnehmer am Samstagmorgen nach der ersten Nacht in Nachbarschaft des Ostdeutschen Rosengartens. Doch die Sonne ließ nicht sehr lange auf sich warten und so erwärmte sich die Luft sehr schnell, dass doch alle aus ihren Schlafsäcken und Zelten gekrochen kamen, um sich ihr Frühstück bei der 17 Mann starken SEG Guben abzuholen. Die SEG Guben richtete in diesem Jahr zum zweiten Mal die komplette Versorgung im Jugendlager aus und hatten trotz der vielen Arbeit beim Schälen der 60 Kilogramm Möhren und 150 Kilogramm Kartoffeln für die 400 Portionen Möhreneintopf und Kartoffeln mit Quark für den Samstag jede Menge Spaß an diesem Lager. Für den Sonntag, an welchem der Tag des offenen Zeltes stattfand, bereitete das Team um Birgit Göldner eine Riesenportion Nudeln mit Tomatensoße. Doch das Highlight in der Versorgung waren die auf dem Holzkohlegrill frisch zubereiteten Burger zum selbst zusammenstellen und belegen.
Frisch gestärkt konnten nach dem Frühstück alle Teilnehmer am Samstagvormittag die verschiedensten Workshops, welche auf dem gesamten Gelände angeboten wurden, besuchen. Hier hatte sich über Jahre hinweg schon die Agentur für Arbeit mit ihrer Berufsberatung einen Platz gesichert und so wurde dieses Angebot auch in diesem Jahr stark angenommen. Weitere Angebote wie die Mitbestimmung in der Jugendfeuerwehr und das Thema Kreisjugendforum wurde durch Mitglieder aus dem Jugendforum angeboten. Ebenfalls sehr stark besucht war der Kreativworkshop, in welchem viele Bastelideen probiert werden konnten.
Erstmals wurde speziell ein Workshop für die Betreuer angeboten, für welchen der Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr den Rechtsanwalt Konstantin Streich aus Potsdam gewinnen konnte. Er klärte die Betreuer über Rechtsfragen rund um ein Jugendlager auf, erläuterte Gerichtsurteile und beantwortete Fragen aus Sicht der Rechtsprechung.
Am Nachmittag war der Lagerplatz fast wie leer gefegt. Alle Jugendgruppen hatten sich aufgemacht, um die verschiedensten Ausflugsziele in und um Forst anzusteuern, so konnten 60 Teilnehmer eine Bootstour auf dem Mühlgraben erleben und den Affenzoo in Jocksdorf besichtigen. Interessierte steuerten das Gerätehaus Forst/Mitte an, wo Technik für Gefahrguteinsätze zur Besichtigung bereit stand oder die am Krankenhaus befindliche Rettungswache. Aber auch das Kirchliche Informations- und Begegnungszentrum im Forster Ortsteil Horno wurde durch Jugendliche und ihre Betreuer besucht, hier wurden die Auswirkungen des Braunkohlebergbaus auf Kirchen und Kirchengemeinden in der Lausitz den Teilnehmern näher gebracht.
Teils Kenner, teils Neulinge nahmen das Angebot einer Einführung in das weltweite Spiel „Geocaching“ an, hier wurden Grundlagen zu diesem Spiel erläutert, technische und materielle Hilfsmittel gezeigt. Im Anschluss war es möglich, die in der Umgebung befindlichen Verstecke zu suchen und loggen. Anlässlich des 18. Kreisjugendlagers wurde im Bereich des Lagerplatzes ein neues Cache versteckt und veröffentlicht. Die Organisatoren waren sehr erstaunt, dass bereits in den ersten beiden Tagen die ersten 15 Einträge im Logbuch zu verzeichnen waren.
Durch die Stadt Forst wurde allen Teilnehmern vom Jugendlager ein freier Eintritt in den benachbarten Ostdeutschen Rosengarten und das auf der anderen Seite des Mühlgrabens liegende Freibad gewährt, was auch an diesem sonnigen Nachmittag durch eine Vielzahl angenommen wurde.
Stadtrallye hieß es für 21 Gruppen nach dem Abendbrot. Auf einem Rundkurs zwischen Eisenbahnstrecke nach Polen und den Keuneschen Alpen mussten 10 verschiedene Stationen abgearbeitet werden, bei welchen Fitness und Fachkenntnisse im gleichen Maße gefordert waren. Besonders schwer hatte es hier die Jugendfeuerwehr aus Forst, sie hatte ihr Mitglied Paul Schubert (14), der auf seinen Rollstuhl angewiesen ist, immer mit dabei und er wurde durch den großen Gruppenzusammenhalt zu allen Station mitgenommen und überall mit eingebunden. Paul war von diesem Wochenende hellauf begeistert und einfach nur froh, dabei gewesen zu sein.
Im Zeitalter des heutigen Punktesammelfiebers hatte sich die Lagerleitung ebenfalls ein Punktesystem zum Ablegen der Jugendflamme Stufe 1 und 2 überlegt. Auf der knapp 5 Kilometer langen Strecke der Stadtrallye konnte jeder Bewerber auf die Jugendflamme einen Stern auf ihrer Teilnehmerkarte sammeln. Weitere Punkte gab es im Rahmen der Workshops am Vormittag und bei der Lagerolympiade am Sonntag zu sammeln.
Die Stadtrallye konnte Döbern-Land 2 vor der Gruppe Burg 2 und Polen klar nach Punkten gewinnen und somit den Pokal am Montag von der Lagerleitung entgegen nehmen.
Sonntag – Ruhetag, nicht so im Kreisjugendlager und schon gar nicht am Pfingstsonntag. Hier hieß es Sport den ganzen Tag. Doch begannen alle wieder mit einem super vorbereiteten Frühstück und anschließendem Lagergruppenbild vor dem Historischen Eingang des Rosengartens. Verteilt über den Tag lief die Lagerolympiade, wo ähnlich wie bei der Stadtrallye verschiedene Stationen absolviert werden mussten. Wie sollte es anders sein, wenn das Jugendlager schon auf einem Gelände eines Turnvereines stattfindet, ist ein Fußball- und Volleyballturnier Pflicht, so wurde auch dieses am Sonntagnachmittag durchgeführt.
Eine Neuerung wurde am Sonntagabend eingeführt. Nach dem Vorbild „Schlag den Raab“ gab es eine Abendveranstaltung mit dem Namen „Schlag die Lagerleitung“, in der die Jugendfeuerwehren je einen Kandidaten stellen konnten, der sich ein Mitglied der Lagerleitung auswählen durfte, um in einem nach dem Losverfahren ausgewählten und von den Jugendfeuerwehren entwickelten Spiel anzutreten. Hier gab es jede Menge Spaß, für Spieler und Zuschauer, wo am Ende die Teilnehmer mit einer knappen Führung siegen konnten.
Der Montagmorgen beginnt wie in jedem Jahr bei allen Teilnehmern mit nicht so guter Laune. Klar, die schöne gemeinsame Zeit ist greifbar zu Ende, es heißt noch ein letztes Mal gemeinsam frühstücken, alle Sachen packen, Zelte einräumen und nach einem Abschlussappell sich auf den Heimweg zu machen.
Freudig konnten 61 Lagerteilnehmer die Jugendflamme Stufe 1 und 38 Teilnehmer die Jugendflamme Stufe 2 in Empfang nehmen. Bei der Entscheidung über den Lager-Wanderpokal zerbrach sich die Lagerleitung in der vorangegangenen Nacht schwer den Kopf und entschieden sich am Ende in der Mehrzahl für die Jugendfeuerwehr Forst. Hier war die Wertung der Lagerolympiade und allgemeine Ordnung und Zuverlässigkeit am gesamten Wochenende ausschlaggebend.
Ein Dank in Form einer Medaille wurde stellvertretend an Tom Frischke von der DRK-Rettungshundestaffel und an Birgit Göldner von der SEG Guben für den persönlichen Einsatz ihrer Gruppen übergeben.
Auch die kameradschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen der Jugendlichen und Betreuer mit den polnischen Kameradinnen und Kameraden wurden zweifellos intensiviert. Es zeigte sich wieder einmal, das Interesse an der Jugendarbeit und dem Hilfeleistungssystem endet nicht an politischen Grenzen. In Zukunft werden auch weitere gemeinsame Veranstaltungen dies zeigen. Unterstützt wurde dies durch das Small Project Fund und Netzwerkprojektefonds der Euroregion Spree-Neiße-Bober.
Der Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr bedankt sich bei allen Teilnehmern und Betreuern, bei allen Unterstützern sowie Sponsoren, sei es mit Geld oder Sachspenden für die reibungslose Durchführung des 18. Kreisjugendlagers und freut sich, gemeinsam mit allen im kommenden Jahr das 19. Kreisjugendlager durchzuführen.
Stephan Winkler
FBL Öffentlichkeitsarbeit
Kreisjugendfeuerwehr Spree-Neiße
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