4. Kreisjugendlager in Preschen
Artikel vom 01. Juni 2001
Erlebnisreiche Pfingsten sollten die Jugendlichen bei der Feuerwehr des Landreises auch in diesem Jahr wieder erleben.
Um dies zu verwirklichen, war der Vorstand des Verbandes schon lange Zeit vorher damit beschäftigt, die Durchführung zu planen und zu gestalten. Keine leichte Aufgabe, denn nach den Vorjahren in Heidemühl, Schönhöhe und am Deulowitzer See sollte ja dieses Jahr wieder ein Höhepunkt, eine Neuigkeit draufgesetzt werden. Daraufhin schloss man einen Vertrag mit dem Leiter, Herrn Wiehlhelm, des „Point 36“ auf dem alten Flugplatz in Preschen ab. Dort gab es jede Menge Platz zum Aufstellen der Zelte und es war auch kein Problem die Disco-Musik am Abend noch eine halbe Stunde länger in der selben Lautstärke zu belassen. Denn es wohnt ja weit und breit keiner auf diesem Gelände. Gedacht war dieses Lager, was vom 01.06. – 04.06. stattfand, zum gegenseitigen Kennenlernen, Freundschaften zu schließen und Kontakte herzustellen um in der Arbeit der Jugendfeuerwehr enger zusammen zu arbeiten.
Ein erster Höhepunkt war für die angereisten 217 Jugendlichen und 52 Betreuer, darunter waren auch wieder 20 Jugendliche und 4 Betreuer aus dem polnischem Ort Stregow, schon dar Eröffnungsappell. Trotz regnerischem Wetter ließen es sich unser Landesbrandmeister Jürgen Helmdach, unser Landesjugendwart Jörn-Hendrick Kuinke, der amtierende Landrat Dr. Schönherr und der Leiter des Point 36 Herr Wiehlhelm nicht nehmen an der Eröffnung teilzunehmen, um sich alles anzusehen und natürlich allen viel Spaß und Freude zu wünschen. Außerdem wurde dies zum Anlass genommen, für ihr verdienstvolles und ehrenamtliches Wirken in der deutsch-polnischen Jugendarbeit den Kommandanten Lorz sowie Frau Kulke, vom Jugendamt und Wolfgang Wojtkowiak (Stadtjugendwart Spremberg), mit der Ehrennadel der Landesjugendfeuerwehr auszuzeichnen.
Die Kinder und Jugendlichen nutzten die freie Zeit zur Besichtigung dir alten Bunker- und Hangaranlagen, sowie des alten Gefängnisses auf dem Gelände. Die Spremberger Jugend nutzte außerdem die Zeit, um für die Leistungsspange und für eine kleine Vorführung, die sie im Lager geplant hatten, zu üben. Wer nicht gerade irgendwo unterwegs war oder sich direkt mit der Feuerwehr beschäftigte nutzte die Zeit um sich etwas auszuspannen oder sich mit den Leuten von der DRK Rettungshundestaffel, die uns auch in diesem Jahr unterstützen, über ihre Arbeit, zu unterhalten.
Von der Lagerleitung war für den Samstag Nachmittag eine Besichtigung des Ortsansässigen THW´s organisiert, des weiteren stellte ein Jugendwart eine Vielzahl Feuerlöscher zu Verfügung, die er aus seinem Arbeitsleben bei MINIMAX mitbrachte, wo die Kinder und Jugendlichen auch mal die Handhabung eines solchen Gerätes ausprobieren konnten. Denn wer kann schon von sich sagen, „ich habe schon mal einen Feuerlöscher bedient“, vor allem in der heutigen Zeit wo sie manchmal schon Menschenleben oder Wertgegenstände retten können. Am Abend hallte noch etwas Diskomusik von DJ Steffen aus Frankfurt / Oder über den Platz. Bei Lagerfeuer, kanadischem Feuer, einer Bratwurst vom Grill wurde etwas getanzt und auch über den am nächsten Tag stattfindenden Feuerwehrorientierungslauf geredet. Was sie Lagerleitung da wohl wieder ausgeheckt hat?
Aber nach der Rekordhitze im letzten Jahr zu diesem Lauf und auch durch den wolkenverhangenen Himmel, hatte sich die Leitung mit den für den Lauf verantwortlichen Kameraden dafür entschieden die Strecke in eine sogenannte innere und äußere Runde zu teilen und die vielen Lagerteilnehmer wurden auch in zwei Gruppen geteilt, wobei eine am Vormittag die Innenrunde und die Andere die Außenrunde lief, aber alle zum Mittag wieder im Lager waren. Am Nachmittag tauschte man dann die Runden, damit jeder jede Station angelaufen ist.
In den 14 Stationen die durchlaufen werden mussten, gab es die verschiedensten Aufgaben zu bewältigen. Auf der Straße galt es ein Einsatzfahrzeug des THW mit einer Seilwinde innerhalb von einer Minute so weit wie möglich zu ziehen, an anderen Station sogenannte C-Schläuche nach Zeit auszurollen, Liegestütze zu absolvieren oder einen PKW mittels Muskelkraft zu bewegen. Bei anderen Stationen musste am Seil gehangelt oder sollten Fangleinenbeutel ins Ziel geworfen beziehungsweise theoretischen Fragen zur Schutzausrüstung beantwortet werden. Die richtige Handhabung von Knoten, Stichen und Bunden war gefragt und Kraft beim Kugelstoßen. Die Hundestaffel stellte das Tragetuch vor, was dann auch jeder mal probieren konnte.
In jedem Fall musste Wissen, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und überlegtes Handeln nachgewiesen werden. So auch beim Wissensquiz zu fachliche Fragen der Feuerwehr oder beim Kübelspritzenwettbewerb. An der letzten Station galt es, innerhalb von zwei Minuten wasserführende Armaturen an des Löschgruppenfahrzeug LF 16 anzubauen. Punktabzug gab es beispielsweise, wenn der Schlauch als nicht wasserführende Armatur mit angeschlossen war.
Insgesamt absolvierten die 10- bis 17-jährigen Mädchen und Jungen sehr überleget, mit Geschick und Verstand die einzelnen Aufgaben. So lautet die Einschätzung der Lagerleitung am Ende des Wochenendes in freier Natur. Alle Jugendwehren gaben ihr Bestes auch die polnische aus Stregow, sie wurde als Drittbeste geehrt, nach der Jugendfeuerwehr Lieskau/Berkenbrück und Casel, die die meisten Punkte erreichte.
Ein besondere Höhepunkt, der aber nicht von der Lagerleitung organisiert wurde, war das durch Herrn Wiehlhelm herrenbesorgte Höhenfeuerwerk am Sonntagabend.
Der Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr möchte sich nochmals bei Herrn Wiehlhelm für seine gute Zusammenarbeit und Hilfe bei der Ausrichtung des 4. Kreisjugendlagers bedanken, des weiteren geht ein Dank an das Küchenpersonal, was alle wie immer gut und vor allem ehrenamtlich versorgt hat. Ein besonderer Dank geht aber auch an die Jugendgruppen selbst, die dieses Lager miterlebt haben, denn ohne sie hätte es wahrscheinlich keinen Sinn gehabt und auch sie waren es, die den Platz hervorragend in Ordnung gehalten haben, so das ein problemloses Abreisen, ohne große Aufräumarbeiten am Montag möglich war. Die Kreisjugendfeuerwehr wünscht allen ein schönes Jahr und würde sich freuen das 5. Kreisjugendlager im nächsten Jahr mit allen oder auch noch mehr Jugendgruppen wieder durchzuführen.
Am Ende noch ein paar Zahlen aus der Küche. An diesem Wochenende wurden etwa 300 Liter Tomatensoße mit Wurst gekocht, 250 Liter Spirellies, 275 Keulchen gebraten, 90 Liter Kakao und 390 Liter Tee gekocht, das sind doch emense Zahlen, die man erst mal zustande bekommen muss.
(c) Fotos und Text: Stephan Winkler
Die Fotos gibt’s in der Bildergalerie.
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