Bundeszeltlager
Artikel vom 11. September 2014
Eine interessante Erfahrung
So war das Resümee der rund 65 Teilnehmer aus dem Spree-Neiße Kreis am Bundeszeltlager der Deutschen Jugendfeuerwehr in Königsdorf Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.
Die Vorbereitungen und Absprachen der Betreuer und Jugendwarte begann bereits fast ein Jahr vorher im August 2013. So eine weite Reise muss gut durchdacht und geplant sein, also wurden alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Transportmöglichkeiten geprüft und abgewogen. Sowie bei der Landesjugendfeuerwehr Brandenburg wegen Unterstützung beim Gepäcktransport angefragt.
Am 31.07.2014 war es dann soweit, das gesamte Gepäck aller Teilnehmer aus Spree-Neiße wurde im Gerätehaus Haidemühl gesammelt. Am Freitagvormittag kam der Logistik-LKW der Landesjugendfeuerwehr und das Gepäck wurde mit einigen Helfern verladen. „Das war großes Tetris spielen“ meinten Alexander und Pascal von der Jugendfeuerwehr Haidemühl-Weskow. Danach konnte sich das Vorauskommando in Marsch setzen.
Am Morgen des 02.08.2014 um 5:30 Uhr trafen sich alle mit ihren Fahrzeugen auf dem Parkplatz des Waldhotels Roggosen. Nach der Verabschiedung durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Karsten Magister ging es um 6:00 Uhr auf die große Reise ins Alpenvorland.
Auf der Autobahn machten wir auch zum Wohle der Kraftfahrer viele Pausen, so machten wir auf dem Rasthof Vogtland ein Picknick mit den vielen leckeren mitgebrachten Sachen. Unsere Fahrt führte uns auch direkt nach München an die Allianz-Arena. So dass wir gegen 17:00 Uhr in Königsdorf eintrafen. Aber leider mussten wir von dort aus erst einmal zur Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried fahren, dort war für alle Lagerteilnehmer die zentrale Anmeldung organisiert worden. Da es aber zwischenzeitlich durch die dortige Wetterlage ein Unwetter über dem Zeltplatzgelände gab und keiner mehr weiter durfte, standen wir kurz vor dem Ziel ca. 3,5 Stunden im Feuerwehrstau. Doch das tat der guten Laune und Vorfreude keinen Abbruch, die Teilnehmer und Betreuer nutzen die Zeit intensiv, um sich mit den ausgegebenen Infoheften und dem Lageplan vertraut zu machen.
Schließlich wurde gegen 21:00 Uhr von der Lagerleitung entschieden, dass alle noch Wartenden mit ihren Fahrzeugen selbstständig das Lagergelände anfahren sollen. Es wurde ja auch schon dunkel. Deswegen und auch wegen der Müdigkeit aller wurde von den Betreuern von Spree-Neiße beschlossen, nur das große Zelt von Forst/Lausitz noch am Abend gemeinschaftlich aufzubauen. Dort fanden die Jugendgruppen Forst/Lausitz und Neuhausen/Spree einen Schlafplatz für die Nacht, die Jugendgruppen Guben und Teichland wurden zusammen mit anderen Gruppen in Blockhütten untergebracht. Die Gruppe von Spremberg fand im großen Sternenzelt, einem alten Zirkuszelt, einen Schlafplatz.
Am Sonntagmorgen nahm der „kleine Krisenstab“ der Jugendgruppen aus Spree-Neiße seine Arbeit auf. Dies war nötig, um uns in dem anfänglichen Chaos besser verständigen zu können. So war eigentlich geplant, dass alle Gruppen auf unterschiedlichen Zeltplätzen sein sollten, wir aber als Betreuer uns so gefunden haben, dass doch am Ende alle Jugendgruppen aus dem Spree-Neiße Kreis zusammen auf dem Zeltplatz „Blade Ranger“ ihr Quartier für die nächste Woche aufbauen konnten. Da kam dann auch gleich der Gedanke auf, dass wir das Gebiet als „Klein Brandenburg“ bezeichnen könnten, dies wurde dann auch sofort von den Jugendlichen angenommen. Nachdem wir am Sonntagvormittag alle gemeinschaftlich unsere Zelte in Rekordzeit aufgebaut hatten, wurden einige zur Eröffnungsfeier entsandt, der Rest hingegen war damit beschäftigt, die Zelte wettersicher zu machen und einzurichten. Den Nachmittag nutzten einige zum Entspannen und andere um das übrige Gelände zu erkunden. Es gab ein Gruppenbild mit allen Teilnehmern des Landes Brandenburg mit den gesponserten T-Shirts von der Firma Vattenfall, außerdem hatte die Knappschaft für jeden eine Zahnbürste und ein Pflasterpäckchen bereitgestellt. Am Abend kam es dann wieder dicke, und zwar hatten wir wieder eine Unwetterwarnung erhalten. Diesmal mit bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Es dauerte auch nicht lang und es bildeten sich auf dem gesamten Lagerbereich riesige Pfützen. Auch hinter unseren Zelten stieg das Wasser immer höher und drohte, durch die Zelte zu laufen. Deswegen errichteten wir mit vereinten Kräften und Mitteln aller Jugendgruppen aus Brandenburg Dämme und Gräben, um das Wasser zwischen unseren Zelten durch zu leiten. Am Ende und der tiefsten Stelle des Platzes wurde dann noch ein großes Sickerloch geschaffen. So blieben wir vom „Hochwasser“ verschont und hatten nebenbei den Stausee Spremberg, die Spree und den Spreewald nach „Klein Brandenburg“ geholt.
Am Montag startete dann schon das große Ausflugsprogramm, welche die Deutsche Jugendfeuerwehr auf die Beine gestellt hat. Die meisten von uns zog es zur Sommerrodelbahn am Blomberg ganz in der Nähe, die Gruppen Spremberg und Neuhausen/ Spree gingen zuvor am Vormittag noch auf Spurensuche auf dem Zeltlagergelände, dies wurde schon in der Zeit der Nationalsozialisten als Jugendzeltplatz genutzt. Auf dem Blomberg gab es viel zu entdecken und zu erkunden sowie einen herrlichen Ausblick bis nach München. Zwei von unseren Teilnehmern machten sogar schon Bekanntschaft mit der einheimischen Tierwelt und molken gleich mal eine Kuh. Die frische Milch wurde natürlich dann sofort getrunken und die beiden wurden zu unseren Milchbubis ernannt. Am Abend machte sich der Mangel an Strom und Lademöglichkeit für das Handy bemerkbar, zumindest die Betreuer merken, dass sich die Jugendlichen vor dem Zelt trafen und über das Erlebte vom Tag sprachen und lachten.
Am Dienstag ging es wieder auf Ausflugstour, so unternahmen die Gruppen Neuhausen/Spree und Spremberg eine Tour nach Garmisch Partenkirchen zur Skisprungschanze und in die Pachnachtklamm und auf den Wetterstein. Am Abend trafen sich wieder alle unter dem Spremberger Vorzelt und berichteten von ihren Tageserlebnissen.
Der Mittwoch wurde dann der Badetag der Gruppen Forst/Lausitz, Neuhausen/Spree und Spremberg, es ging nach Kochel am See ins Kristallbad, bei herrlichem Kaiserwetter konnten alle Bereiche des Bades genutzt werden. Die Wassertemperaturen waren von 32 Grad im Bad bis 15 Grad im See gestaffelt, wir nutzten natürlich alle Temperaturzonen. Auch die Rutschen und Sprungtürme bereiteten alle große Freude. Im Anschluss hatten wir eine Führung bei der Werkfeuerwehr der Airbus Group, welche für alle sehr interessant war. Da wir dadurch leider unsere Abendessenzeit verpasst hatten, waren wir noch bei McDonalds essen.
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der großen Geburtstagsfeier zum 50. Jubiläum der Deutschen Jugendfeuerwehr. Doch das war den Gruppen Neuhausen/Spree und Spremberg nicht genug. Sie fuhren noch nach Bad Tölz, um die wunderschöne Altstadt und die super Ausblicke zu genießen. Nach der großen Feierstunde ging es am Abend gemütlich weiter. Unsere Teilnehmer organisierten ein Lagerfeuer bei uns auf dem Platz und ließen den Abend ausklingen. Aber auch die lustige Abendplauderrunde kam nicht zu kurz und ehe man sich versah, war es plötzlich schon 2:00 Uhr.
Am Freitag ging es dann in die letzte Runde der Ausflüge, die Gruppen Forst/Lausitz, Neuhausen/Spree und Spremberg fuhren zur Freiwilligen Feuerwehr Unterföhring (München), diese Besichtigung bleibt wohl allen Teilnehmern lange in Erinnerung. Die dortige Ausrüstung und das Gerätehaus übertreffen das uns Bekannte bei weitem. Nach diesem Schock ging es mit der S-Bahn direkt rein nach München auf den Marienplatz , wo alle mal 2 Stunden Zeit zum shoppen, bummeln, Eis essen oder Kaffee trinken hatten. Kaum zurück im Lager, wurde unser Lagerbereich in Rekordzeit von einer Stunde abgebaut und verladen. Im Anschluss konnten die Jugendlichen bei der Abschlussdisco mit DJ FLO noch einmal so richtig feiern. Ehe es um 23:00 Uhr hieß „alles aussitzen“.Die Betreuer hatten geplant, die Rückfahrt die Nacht über zu machen, um so den Ferienstaus zu entgehen. Auch hier machten wir wieder viele Pausen und vor allem Fahrerwechsel. Am Rasthof Dresdner Tor machten wir noch eine große Pause mit Frühstück. Und um ca. 08:00 Uhr waren wieder alle gesund und munter zu Hause angekommen.
Am Sonntag kam dann auch der Gepäck-LKW nach Haidemühl, sodass alle ihre Sachen auch wieder zu Hause hatten. „Alles in allem ein gelungenes Manöver“ sagte Henri von der Jugendfeuerwehr Haidemühl-Weskow. Und alle freuen sich schon auf das Landesjugendlager im nächsten Jahr. Wir danken an dieser Stelle auch allen, die uns bei dieser Fahrt unterstützt haben.
Text: Christian Rösiger
FBL Lager und Fahrten
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