Artikel aus der Lausitzer Rundschau zum Thema Schulung von Jugendwarten
Artikel vom 17. November 2004
Bericht aus der Lausitzer Rundschau, lr-online, vom 17.11.04Kreisjugendfeuerwehr warnt vor Pauschalurteilen
Nachwuchs bleibt wichtige Grundlage: Jugendwarte wurden geschult
Die Kreisjugendfeuerwehr warnt davor, nach dem Aufgreifen des Feuer-teufels von Gahry alle Nachwuchs- feuerwehrleute pauschal zu verdäch- tigen, potenzielle Brandstifter zu sein. Ein 15-jähriger Jugendfeuerwehr- mann hatte vor gut zwei Wochen gestanden, für zehn der 26 in Gahry gelegten Feuer verantwortlich zu sein (die RUNDSCHAU berichtete).
"Die Jugendlichen werden bei der Ausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau nicht dazu animiert, Brände zu legen", erklärte Pressesprecher Mathias Voigt auch mit Blick auf jüngste Weiterbildungsveranstaltungen. In Döbern und Kolkwitz wurden an den vergangenen Wochenenden Jugendwarte ausgebildet und geschult.
Die Gründe dafür, dass jemand "das Eigentum anderer beschädigt oder vernichtet, sind Langeweile, der Drang nach Beachtung oder pyromanische Neigungen", so der 29-jährige Maschinenbaustudent aus Sergen. Die Jugendfeuerwehren leisteten vielmehr ein Stück Sozialarbeit in den Gemeinden. "Die Jugendfeuerwehren sind zwar nicht zur Erziehung der Jugendlichen da. Aber ein Ziel ist, die Persönlichkeit der jungen Menschen zu entwickeln" , erklärte Mathias Voigt weiter. "Sie lernen bei der Feuerwehr technische Grundlagen, sie treiben Sport und sie lernen in einem Team zu arbeiten." In Zeiten knapper Kassen könne es sich kein Verein mehr leisten, in kleinen Gemeinden ein Freizeitzentrum zu unterhalten. Diese Lücke versuche die Kreisjugendfeuerwehr gemeinsam mit dem Landkreis "gering zu halten" . In den Dörfern sei die Jugendfeuerwehr neben den Sportvereinen oft die einzige Möglichkeit, die Freizeit sinnvoll zu verbringen.
Auf jeden Fall sollten weder die Eltern des 15-jährigen Brandstifters aus Gahry noch die Kameraden verurteilt werden. "Denn schwarze Schafe gibt es nicht nur bei der Feuerwehr", sagte Mathias Voigt.
Hintergrund Kreisjugendfeuerwehr
Die Kreisjugendfeuerwehr Spree-Neiße ist nach eigenen Angaben der größte freie Träger, der sich im Landkreis mit Jugendarbeit beschäftigt. 2003 waren demnach 873 Jugendliche in einer der 77 Jugendfeuerwehren organisiert und wurden von 240 Jugendwarten betreut.
von Tilo Winkler
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