Bericht aus der Lausitzer Rundschau über Nachwuchsprobleme der Jugendfeuerwehren in Brandenburg
Artikel vom 07. Mai 2005
Bericht aus der Lausitzer Rundschau, lr-online, vom 07.05.2005Feuerwehren haben Nachwuchsprobleme
Seit dem Jahre 2000 ging die Mitgliederzahl um fast 3000 zurück
Brandenburgs Feuerwehren kämpfen mit Nachwuchsproblemen. „Unsere Mitgliederzahlen sinken stetig“, sagte Landesjugendfeuerwehrrat Jörn-Hendrik Kuinke. Während die Jugendfeuerwehren im Jahr 2000 insgesamt noch 16 200 Mitglieder zählten, sind es heute fast 3000 weniger.
In einigen Kreisen wie Potsdam-Mittelmark oder Ostprignitz-Ruppin ist die Lage demnach besonders schlecht. Anstelle der etwa zehn benötigten Mitglieder pro Jugendfeuerwehr seien hier teilweise nur drei Jugendliche aktiv. Ursache für die Nachwuchsprobleme sind die geburtenschwachen Jahrgänge und die geringe Anzahl von weiblichen Mitgliedern.
„Wir verlieren pro Jahr mehr Jugendliche als wir an Neuzugängen wieder dazu gewinnen“, betonte Kuinke. So entschlossen sich im Jahr 2003 nur etwa halb so viele Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren einer Jugendfeuerwehr beizutreten als sie es noch 1999 getan hatten.
Die Folgen sind im so genannten Speckgürtel um Berlin kein Problem, weil zahlreiche Jugendliche aus der Hauptstadt einer Jugendfeuerwehr im nahe gelegenen Brandenburg beitreten. In anderen Kreisen des Landes ist der Nachwuchsmangel dagegen deutlicher zu spüren. In Potsdam-Mittelmark und Ostprignitz-Ruppin sind laut Kuinke einige Jugendfeuerwehren mit nur drei oder vier Helfern besetzt. „Wünschenswert wären aber zehn oder sogar zwölf“, erklärte Kuinke. Auch Brandenburgs Städte bleiben von der Problematik nicht verschont. Frankfurt (Oder) kann auf die Mitarbeit von 120 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr zählen – Ziel sind hier allerdings 250 ehrenamtliche Helfer.
Diese Entwicklung wird auch vom Landesfeuerwehrverband Brandenburg mit Sorge beobachtet. „Noch können wir unseren Aufgaben nachkommen und Leib und Leben der Bevölkerung sind nicht in Gefahr“, schätzte Landesgeschäftsführer Peter Wolf ein. Für die Zukunft brauche man aber Lösungen.
Von den jugendlichen Mitgliedern sind nur etwa ein Drittel Mädchen. „Wir wollen daher versuchen, mehr Mädchen und Frauen für die Mitarbeit in den Feuerwehren zu begeistern“, sagte Wolf, um der demographischen Entwicklung entgegen zu wirken. (dpa/ta) Jugendfeuerwehr im Internet: www.ljf-bb.de
Schreibe einen Kommentar
Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus.