Artikel der Lausitzer Rundschau vom 10.10.2011
Artikel vom 11. Oktober 2011
Jugendfeuerwehren im Leistungstest
Viele Mädchen haben sich an den Prüfungen in Casel beteiligt
Drebkau 45 angehende Feuerwehrleute aus dem Landkreisen Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz haben am Samstag in Casel die Ergebnisse ihrer jahrelangen Trainingsarbeit vorgestellt. Bei den Prüfungen zur Leistungsspange mussten die 14- bis 17-Jährigen theoretische Kenntnisse, praktisches Können, sportliche Fähigkeiten und Teamfähigkeit in fünf Disziplinen unter Beweis stellen.
Der Test startete mit kurzer Verzögerung. Da einige ursprünglich gemeldete Teilnehmer krank waren, mussten die neunköpfigen Mannschaften neu zusammengestellt werden. In den Teams arbeiteten deshalb Mitglieder von Jugendfeuerwehren aus zwei, drei oder vier Orten zusammen. Das führte zu kleineren Anlaufschwierigkeiten besonders bei den praktischen Übungen. Doch nach einiger Zeit handelten die Mitglieder auch in anspruchsvollen Situationen als Gemeinschaft.
Viele Mädchen am Start
„Wir mussten den Termin wegen anderer Veranstaltungen zweimal verschieben. Die Ferienzeit hat zu weiteren Problemen beispielsweise durch verreiste Kameraden geführt“, erläuterte Stephan Winkler vom Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr Spree-Neiße. „Heute wirken besonders viele Mädchen mit. Ich schätze ihren Anteil auf 40 Prozent. Das entspricht dem derzeitigen Trend in den Jugendfeuerwehren.“
In einem Theorieteil, beim Kugelstoßen, dem Schnelligkeitstest, und der 1500-Meter-Staffel bewährten sich die Starter. Hinzu kam der Praxisteil mit Wasserentnahme aus einem öffentlichen Gewässer, Aufbau einer Löschstrecke einschließlich der Arbeit mit Pumpe und Schläuchen und dem Löschangriff. Auch das Auftreten an den Stationen und zwischen den Prüfungen wurde gewertet.
Sich zusammenfinden
Für die Gruppenführer erwies es sich als nicht einfach, die kurzfristig zusammengesetzten Mannschaften, deren Mitglieder sich oft nicht kannten, mit entsprechend energischem Auftreten zu einem einheitlichen Handeln zu führen. Während die praktischen Aufgaben große Exaktheit, Können und koordiniertes Arbeiten entsprechend der Anweisungen verlangten, war beim sportlichen Teil großer körperlicher Einsatz gefragt. Die Anstrengungen waren an den hochroten Gesichtern vieler Starter zu erahnen. Jede einzelne Aktion wurde von erfahrenen Kampfrichtern beobachtet und anschließend ausführlich ausgewertet und bepunktet. Dabei erfolgte auch ein Vergleich der Selbsteinschätzung der Teilnehmer mit der Bewertung.
Stabiler Nachwuchs
„Im Spree-Neiße-Kreis gibt es einen stabilen Nachwuchs“, betonte Kreisbrandmeister Wolfhard Kätzmer. „Wir haben rund 700 Mitglieder in den Jugendfeuerwehren. Die Kleinsten sind jünger als zehn Jahre. Wir müssen früh beginnen, das Interesse an der Feuerwehrarbeit zu wecken. Unsere Kontrahenten sind nicht andere Vereine, sondern Computer und Spielekonsolen sowie abnehmende Sportlichkeit. Ob der Nachwuchs aber den Weg bis in unsere Einsatzabteilungen geht, hängt auch vom Bildungs- und Ausbildungsweg, von Studium und Arbeitsplatz ab.“
von: Roland Ufer
Schreibe einen Kommentar
Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus.